Clownerie, Draht, Zigarilloschachteln, Gips, O.T., Fotogramm, 2004
Fotogramme, 18 tlg., 2003
Warum befällt mich Dürers Melancholia , wenn ich Klaus Küsters
„Clownerie“ betrachte? Ist es die Trauer über die ewig hoffnungslos bleibenen
Versuche der Künstler, ihr Können durch Augentäuschungen unter Beweis zu
stellen oder ist es Pygmalion, der seiner Stein gewordenen Geliebten letztlich
doch keine Blut durch die Adern fließen lassen kann und auch den gemalten
Vorhang von der Leinwand nicht wird ziehen können?!
Was das Feuerzeug des Künstlers hier zur Erscheinung bringt ist
keine Täuschung und Illusion - es ist die Realität der Differenz, die wir gerne
dazu benutzen uns selbst zu betrügen. Tatsächlich ist es jedoch nicht nur eine
Differenz, sondern es sind zahllose solcher ineinander verschränkter und
verschachtelter Differenzen (und täglich erfinden die Menschen neue davon), die
uns bei diesem praktischen und materiellen Stroop-Effekt in die Irre
führen und uns zeigen, dass das menschliche Sehen und Denken letztlich nicht
vorhersehbar verläuft.
Wir befinden uns permanent im
Übergangsstadium einer Metamorphose und bilden uns diverseste
Ähnlichkeiten und Kontinuitäten ein. G.R.